Den 30jährigen Krieg, der das Dorf weitgehend entvölkert hatte, überstand der Weinberg ohne größere Schäden. Die Rebfläche umfasste ursprünglich etwa 12 ha, verkleinerte sich aber in den folgenden Jahren.

In Zesch hat sich der Weinbau länger als anderswo in Brandenburg gehalten. 1944 fanden hier die letzte Weinlese und Weinkelterung statt. Bis in die 1950er-Jahre waren noch zahlreiche verwilderte Rebstöcke vorhanden. Erst 1964 wurde der Weinberg aufgeforstet. Noch heute finden sich zwei alte Rebstöcke am Weinberg.

Die Struktur des ursprünglichen Weinbergs ist noch deutlich erkennbar. Rings um den Weinberg verliefen ein Graben und ein Erdwall mit einer Umzäunung. Dieser Wall ist noch erkennbar. Im Süden befand sich die Einfahrt zum Weinberg, die noch von zwei großen Esskastanien markiert wird.

In der Mitte des Weinbergs stand das im 17. Jahrhundert erstmals erwähnte Pressenhaus. Fundamentreste dokumentieren den Standort. Im Pressenhaus gab es eine sehr große, hölzerne Weinpresse, die ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammte. Am westlichen Rand des Weinbergs befindet sich heute noch der Rest eines ehemaligen Weinkellers. Dieser war in den Weinberg hineingegraben und als Gewölbekeller ausgebaut.